Von japanischer Literatur zur Riemannschen Vermutung

Ich habe heute Nachmittag einen weiten Weg zurückgelegt.

Angefangen hat die Reise mit der Erwähnung von Liszts Liebestraum in einer japanischen Kurzgeschichte, die ich gerade (in Übersetzung) lese.

Daraufhin habe ich mir bei Youtube erst einmal den Liebestraum angehört. Wie das so üblich ist bei Youtube, wurden mir dann andere Musikvideos vorgeschlagen, darunter auch ziemlich lustige wie von der MozART Group, Hans Liberg, Rainer Hersch, Mnozil Brass, Rowan Atkinson als Bariton mit der Ode an die Freude(!)  u.v.a.m. Irgendwie haben sich bei den weiteren Vorschlägen auch Sendungen von Harald Lesch eingeschlichen, und so habe ich langsam die Kurve zu eher wissenschaftlichen Beiträgen genommen und bin schließlich bei einem fast zweistündigen Vortrag zur Riemannschen Vermutung gelandet, einer Weihnachtsvorlesung (2016) von Edmund Weitz („Wie man eine Million Dollar verdient, ohne das Bett zu verlassen“).

Der Vortrag ist inhaltlich ganz gut gemacht, enthält aber einige kleine, leicht verkraftbare technische Schwächen (der Redner dreht sich wohl ab und zu vom Mikrophon weg und erklärt auch manchmal etwas, indem er irgendwo auf die Folie zeigt – was man aber in der Aufnahme nicht sieht, da dort nur die Folien selbst gezeigt werden).

Die Million kann man sich übrigens dadurch verdienen, dass man die Vermutung entweder beweist oder durch ein Gegenbeispiel widerlegt. Es gilt einfach nur zu zeigen, dass (oder dass nicht) alle die rechts-außen liegenden, nicht-roten Punkte auf dem Bild exakt auf einer vertikalen Linie liegen (wenn man den Graphen ins Unendliche verlängert) – mathematisch: „Alle nicht-trivialen komplexen Nullstellen der ζ-Funktion haben die Form ½ + i t“. An die Arbeit!!

riemann

 

Was Twitter alles von mir weiß

Es heißt ja immer, dass Twitter, Facebook & Co so ziemlich alles über ihre Nutzer wissen. Deshalb war ich schon neugierig, als mir nach dem letzten Update der Twitter-App vorgeschlagen wurde, mir die über mich gesammelten Daten anzuzeigen und zuzuschicken.

Ich habe nicht schlecht gestaunt, wie vielfältig meine Interessensgebiete sind (z.B. Indie spotlight, Metal, NBA basketball, Pop, Rock, u.v.a.m.).

Noch mehr habe ich mich aber über meine Sprachkenntnisse gewundert. Dort waren in dieser Reihenfolge aufgeführt: English (US), Norwegian, French, Basque, German. Ich muss wohl so fließend norwegisch und baskisch lesen, dass mir nicht mal auffällt, wenn mir Tweets in diesen Sprachen unterkommen oder herausrutschen. Wahrscheinlich habe ich ein früheres Leben im norwegischen Baskenland verbracht.

Wer sich ebenfalls bei Twitter über seine Fähigkeiten und Interessen informieren will, findet die gespeicherten Daten in der Webansicht (in der App habe ich sie nicht wiederfinden können) unter ‚Settings‘ und dann ziemlich weit unten ‚Your Twitter data‘.

flagge-baskenland + norwegen ergibt übrigens die Flagge meines früheren Heimatlandes:

Norvegiako Euskal Herriko bandera
flagget til norsk Baskerland

norbask