In der Süddeutschen wird heute berichtet, dass Lieferengpässe bei Medikamenten in der Krebsbehandlung entstehen, weil die Produktion für die Pharmaindustrie nicht mehr lukrativ genug ist. Als konkretes Beispiel wird Melphalan genannt. Da dieses zweimal ein Hauptbestandteil meiner Hochdosis-Chemotherapien vor der Eigen- und Fremdstammzellentransplantation war (das ‚M‘ in den Chemo-Schemen BEAM und FBM), hat mir das zu denken gegeben. Wie hätte ich reagiert, wenn man mir gesagt hätte: „es gibt zwar ein wirksames Medikament, das ist aber leider zur Zeit nicht verfügbar …“? Ich weiß nicht, ob es einen brauchbaren Ersatzstoff gegeben hätte. Es ist schon bedenklich, dass die finanziellen Interessen der Pharmaindustrie über das Leben von Patienten bestimmen können und wir denen wehrlos ausgeliefert sind.
Im Falle Melphalan zeichnet sich übrigens laut Artikel eine kurzfristige Besserung ab. Aber es gibt leider genügend andere Beispiele.