#AstraZeneca ja, doch nicht, ja, wieder nicht

So langsam wird es mir zu bunt mit dem Hin und Her zu AstraZeneca. Wenn man dem Virus Intelligenz unterstellen könnte, könnte es nicht geschickter vorgehen, um sein Überleben zu sichern.

Vor nicht allzu langer Zeit hat man sich doch darüber geeinigt, dem Urteil der europäischen Behörde zu folgen und alle verfügbaren und zugelassenen Impfstoffe einzusetzen. Jetzt fällt plötzlich einigen Verantwortlichen wieder ein, dass es da in 0,00…x Prozent der Fälle doch ein Problem geben könnte, und sobald eine städtische Behörde irgendwo die Impfung mit AstraZeneca stoppt, ziehen immer mehr nach. Dann wird das Paul-Ehrlich-Institut wieder hellhörig und schon ist die noch gar nicht so richtig ins Laufen gekommene Impfkampagne wieder unterbrochen.

Hat schon mal jemand nachgerechnet, wieviele Opfer unterlassene Impfungen verursachen können, indem sie die weiterhin nahezu ungehinderte Verbreitung des Virus ermöglichen?

Ich gehöre selbst zu den wenigen Glücklichen, die zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Altersgruppe waren, um in den Genuss einer Impfung (ja, mit AstraZeneca!) zu kommen und warte ungeduldig auf den Tag meiner Zweitimpfung. Meine einzige Sorge ist, dass bis dahin AstraZeneca wegen der ganzen Bedenken die Zulassung verlieren könnte – dann müssten alle Erstgeimpften monatelang auf neue Studienergebnisse warten, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Mischimpfung bewerten müssten.

Beste Aussichten für das Virus!

PS: Jährlich sterben viele Menschen im Straßenverkehr und trotzdem kommt niemand auf die Idee, Autos zu verbieten oder wenigstens die Geschwindigkeit überall zu begrenzen.

Mittagsschlaf statt #Osterruhe?

Ich habe ja grundsätzlich Verständnis für die Einschränkungen, die uns helfen sollen, die Pandemie zu bewältigen. Ich finde sie sogar oft etwas zu lasch, weil zu jeder Maßnahme gleich eine lange Liste von Ausnahmen definiert wird, die die Wirkung wieder mindern. Was jedoch die Osterruhe bewirken sollte, leuchtet mir überhaupt nicht ein. Wieso sollte es helfen, wenn alle an einem Tag zu Hause bleiben, dafür aber an den Tagen drumherum umso kuschligeres Treiben in den Läden herrschen würde?

Was kommt als Nächstes? Als Steigerung der Osterruhe ein verordneter Mittagsschlaf für alle? Alle Geschäfte schließen von 13:00 bis 14:00, alle Betriebe machen zu, der Verkehr wird eingestellt. Alle gönnen sich eine Stunde Ruhe.

Das hätte auch den Vorteil, dass die Teilnehmer der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz etwas ausgeruhter wären und nicht auf derartige Schnapsideen am Ende einer Marathonsitzung hereinfallen würden.

Vorbildliches Vordrängen?

Jetzt, wo die Corona-Impfungen beginnen sollen, melden sich einige Politiker zu Wort, die meinen, sie sollten möglichst bald geimpft werden. Nicht etwa, weil sie sich als so wichtig erachten, nein, sie wollen ganz selbstlos ein Vorbild für alle anderen sein. (Funktioniert das auch in der Schlange vor der Supermarktkasse? Lasst mich vor, ich will vorbildlich meine Einkäufe an der Kasse bezahlen?)

Sie wollen also mit ihrem Einsatz beweisen, dass der Impftoff vertrauenswürdig und empfehlenswert ist. Die eingefleischten Impfgegner werden sie damit sicher nicht überzeugen, die werden bezweifeln, dass die Politiker den gleichen Impfstoff wie das gemeine Volk gespritzt bekommen.

Außerdem verstehe ich nicht, wieso man mit einer großen Aufklärungskampagne das Impfen schmackhaft machen will, wenn auf absehbare Zeit sowieso nicht genügend Impfstoff bereitstehen wird für alle, die jetzt schon dazu bereit wären. Warum etwas bewerben, was eh schon heißbegehrt und kaum verfügbar ist?

Lebenszeichen

Nachdem ich diese Woche den jährlich fälligen Lebensnachweis an die Luxemburger Rentenversicherung geschickt habe, will ich auch hier nach mehr als 8 Monaten Funkstille mal wieder ein Lebenszeichen an alle Leser geben. Die lange Pause liegt daran, dass es wegen der aktuellen Einschränkungen nicht allzu viel zu berichten gab. Ich bin mal gespannt, was die heute verkündeten verschärften Einschränkungen bringen werden. Morgen und übermorgen werden die Läden wahrscheinlich rappelvoll werden, da viele noch ihre traditionellen Last-Minute-Einkäufe vom 23.12. auf die beiden Tage vor dem Lockdown vorverlegen werden.

Ich bin (bisher, toi, toi, toi …) gesundheitlich ganz gut weggekommen. Ich habe keine Reise und keine Ausflüge gemacht – beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen hat sich herausgestellt, dass ich ganze 150 km mit den Sommerreifen unterwegs gewesen bin. Meine sportliche Betätigung bestand im Sommer in Radfahren und besteht jetzt in täglichen Spaziergängen, obwohl ich mittlerweile jede Straße in der Umgebung kenne.

Meine restliche Tätigkeit bestand und besteht vor allem im fleißigen Japanisch-Lernen. Mittlerweile bin ich beim Kanji-Lernprogramm im Level 54 von 60 angekommen und habe bisher 1848 Schriftzeichen und 5876 Vokabeln kennengelernt. Voraussichtlich Mitte Februar werde ich das letzte Level erreichen. Leider heißt das noch nicht, dass ich japanische Texte problemlos lesen kann, geschweige denn Sprache verstehen oder selbst sprechen, dazu fehlen noch einige Vokabeln und vor allem weitere Grammatik-Kenntnisse. Lesen geht derzeit nur mit vielem Nachschlagen in Online-Wörterbüchern und mithilfe von Google Translate oder Deepl, das Sprachverständnis übe ich mit Filmen, Serien und Animes auf Netflix (mit englischen Untertiteln).
Hier ist mein aktueller Kanji-Wissensstand (gelb heißt „gut abgehangen“, auch bei einer Abfrage nach 4 Monaten noch gewusst; je röter es wird, desto neuer oder öfter vergessen):

Risikogruppe – ja oder nein?

riskEs heißt ja immer, dass ein höheres Risiko eines schweren Verlaufs einer Corona-Infektion hat, wer Vorerkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauf- oder Lungenerkrankungen, … und Krebs hat. Dabei war mir jedoch immer unklar, ob mit Vorerkrankung gemeint ist, dass man in der Vergangenheit irgendwann mal eine dieser Krankheiten durchlebt hat, oder dass man aktuell zum Zeitpunkt der Infektion daran erkrankt ist. In anderen Worten: Gilt eine vor mehr als 6 Jahren überstandene Krebserkrankung aktuell noch als Kriterium zur Zugehörigkeit zur Risikogruppe?

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat auf seiner Webseite spezielle Informationen zu Krebs[vor]erkrankung und Corona-Risiko veröffentlicht. Hier schildert eine Anfrage ziemlich genau meine Lage (außer dass Leukämie durch Hodgkin ersetzt werden muss – die Therapie bei mir war jedoch die gleiche):

„Ich hatte vor 5 Jahren eine Leukämie mit Chemotherapie, Bestrahlung und Stammzelltransplantation. Muss ich jetzt speziell auf das Coronavirus achten?“ In diesem Fall liegt die Behandlung schon eine Weile zurück. Entscheidend für die Zuordnung von Krebspatientinnen und -patienten zur Risikogruppe ist, ob ihr Immunsystem aktuell geschwächt ist. Das wäre beispielsweise dann der Fall, wenn bei Ihnen die Zahl der weißen Blutkörperchen erniedrigt ist. wenn bei Ihnen die Immunglobulinwerte erniedrigt sind. wenn Sie dauerhaft Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems erhalten.

Quelle: www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/coronavirus-krebs-haeufige-fragen.php
© 2020 Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
0800–420 30 40 oder krebsinformationsdienst@dkfz.de

Da meine Blutwerte seit mehreren Jahren wieder normal sind und ich keinerlei Medikamente einnehme, und auch sonst keine Lungen-, Herz- oder Gewichtsprobleme habe, gilt bei mir demnach nur die Zugehörigkeit zur Risikogruppe wegen der „Vorerkrankung Alter“. Und da ich eher noch zu den Jungsenioren gehöre, bin ich doch einigermaßen beruhigt. (Andererseits kann es natürlich auch junge gesunde Menschen schwer treffen, so dass man sich nie ganz sicher fühler kann.)

Corona auf Abstand halten

Ich weiß nicht, ob ich zu der Corona-Risikogruppe gehöre. Altersmäßig bin ich zwar am unteren Rand, meine Krankengeschichte könnte sich jedoch negativ auswirken. Andererseits könnte die Verjüngung meines Immunsystems vor 7 Jahren auch bedeuten, dass die Auswirkungen einer Infektion ähnlich schwach wie bei Kindern und Jugendliche wären. Ich möchte es lieber nicht austesten, zur Vorbeugung folge ich aber auf alle Fälle der Empfehlung, die Lunge durch Bewegung an der frischen Luft zu trainieren.

Seit die Corona-bedingten Einschränkungen am Montag hier in Kraft getreten sind, habe ich meine Spaziergänge auf die nähere Umgebung verlegt und dabei schon einige Straßen und Wege betreten, wo ich vorher noch nie gewesen bin.

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden in Bayern die Regeln noch einmal verschärft, praktisch ändert sich für mich jedoch (noch) nichts, da Spaziergänge allein oder mit Mitbewohnern weiterhin erlaubt sind, wenn man dabei genügend Abstand zu anderen hält.

Gestern fiel es nicht schwer, zu Hause zu bleiben, da das Wetter kalt und nass war. Heute jedoch war es zwar immer noch kalt (5°), aber trocken, sonnig und windig. Ich hatte den Eindruck, dass heute mehr Fußgänger und Radfahrer unterwegs waren als sonst. Auf schmalen Gehwegen ist es nicht immer leicht, den Abstand zu wahren und manche drücken sich an den Hauswänden vorbei.

Hier jedoch bereitete die Einhaltung des Mindestabstands keinerlei Probleme:

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