An der langen Leine

Wie ich soeben erfahren habe, werde ich ab heute bis kurz vor der Entlassung „angeleint“, und zwar mit einem Spiralkabel, das sich bis auf 8,5 m ausziehen lässt. Damit kann man dann im ganzen Zimmer und bis zum Bad rumlaufen. Die Kunst besteht darin, ausreichend Zwischenaufhängungen zu finden, damit das Kabel nie den Fussboden berührt. Befreit wird man nur zweimal am Tag: morgens zum Duschen und abends zum Umziehen.
Der sonst übliche Infusionsbaum auf Rädern reicht hier nicht aus, weil zeitweise 4 oder 5 Infusionen auf einmal laufen sollen. So laufen alle über fest installierte Geräte, werden zusammengeführt und zu mir kommt nur ein Kabel.
Aktuell läuft die erste Portion Chemo ein (Fludarabin), zusammen mit Wässerung und sonstigen kleinen Beigaben.

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Der ZVK

Heute ist der zentrale Venenkatheter gelegt worden, den soll ich jetzt die nächsten Wochen hegen und pflegen, denn darüber läuft alles: Chemo, Blutentnahmen, Stammzellen, Medikamente, Wässerung, Dauerinfusionen, … (s. Plan). Zeitweise sollen wirklich alle 5 Anschlüsse parallel genutzt werden. Man soll mit dem Ding auch schlafen können, sogar auf der Seite, wo er eingebaut ist.

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Nachdem der richtige Sitz per Roentgen überprüft war, hatte ich heute nachmittag frei, und durfte ein letztes Mal mein Zimmer verlassen, um auf der Terrasse der Cafeteria einen Capuccino zu genießen.
Heute nachmittag gab’s noch ein kleines Plastikspielzeug, mit dem die Lunge trainiert werden soll. Es gilt, tief und langsam einzuatmen, damit die Lunge voll gefordert ist.