Seit April 2019 bin ich im passiven Teil der Altersteilzeit und somit immer noch Angestellter mit einer Arbeitszeit von 0 Wochenstunden. Dies wird nun Ende Februar vorbei sein. Heute kam der Bescheid, dass meine Rente ab 1. März bewilligt ist, mit Abschlägen wegen des frühestmöglichen Eintrittsalters. Jetzt bleibt noch abzuwarten, wie hoch die Rente aus meiner kurzen Beschäftigungszeit in Luxemburg ausfallen wird, und was nach allen Abzügen noch von der Firmenrente übrigbleiben wird. Noch kann ich mich auf die beiden letzten Gehaltszettel freuen.
Rente
Mein letzter Arbeitstag
Der Countdown meiner Arbeitstage ist abgelaufen. Ab nächsten Montag und während 23 Monaten, also bis 28. 02. 2021 beträgt meine Wochenarbeitszeit 0 Stunden, da ich jetzt in die passive Phase der geblockten Altersteilzeit eintrete. Die eigentliche (vorgezogene) Rente beginnt erst anschließend am 1. 3. 2021.
An jedem Tag dieser Woche konnte ich also genussvoll den Wochentags-Wecker für diesen Wochentag abstellen, da es der jeweils letzte Montag, Dienstag, … war, an dem ich regelmäßig so früh aufstehen musste. Den Ablauf seht ihr im angehängten ¨Kurzfilm¨ in Dauerschleife.
Gestern war dann auch noch die gut besuchte Ausstandsfeier statt, bei der mein Vorgesetzter und ich von ca 60 Kolleginnen und Kollegen verabschiedet wurden. Da wir beide darum gebeten hatten, statt Geschenken Geld für eine Spende an die DKMS zu sammeln, kam dabei eine stattliche Summe zusammen. Vielen Dank dafür an alle Spender!
Mein Verfallsdatum als aktiver Angestellter
Wie ich schon in einem früheren Beitrag berichtete, habe ich im November bei uns in der Firma die Altersteilzeit beantragt. Heute habe ich die Nachricht erhalten, dass ich zu den Auserwählten gehöre, denen tatsächlich ein solcher Vertrag angeboten wird. Sobald ich die Rentenauskunft von der Rentenversicherung erhalten und abgegeben habe, gibt es einen Beratungstermin bei den ‚Humanen Relationisten‘ mit anschließender Vertragsunterzeichnung.
Dann erhalte ich im April mein letztes volles Teilzeitgehalt, und von Mai 2017 bis einschließlich Februar 2021 ein etwas aufgestocktes halbes Gehalt – wofür ich bis Ende März 2019 weiter arbeiten werde und danach in die passive Phase eintreten werde. Zum offiziellen Rentner werde ich erst am 1. März 2021 (mit maximalen Abschlägen, da dies das frühestmögliche Eintrittsalter ist).
Angehender Ruheständler (?)
Heute nachmittag habe ich offiziell meinen Antrag auf Altersteilzeit (ATZ) bei unserer Personalabteilung eingereicht, nach einer letzten Beratung beim zuständigen Betriebsratsmitglied. Ob es klappt, erfahre ich erst in ein paar Monaten, denn die Liste der Anwärter ist lang und die Entscheidungsfindung schwierig. Meine Chancen stehen jedoch nicht schlecht – außer wenn die Abteilung ihr Veto einlegt, weil sie mich für unabdingbar hält. Ich darf in nächster Zeit also nicht zu fleißig sein 😉 .
Das Prinzip der ATZ ist wie folgt:
Während der ersten Hälfte der ATZ arbeitet man normal weiter, während der zweiten Hälfte ist man zwar noch angestellt, aber arbeitet 0 Stunden / Woche. Im Durchschnitt hat man also 50% der Arbeitszeit geleistet. Das Gehalt wird während der gesamten Dauer nicht um die Hälfte gekürzt, sondern zusätzlich aufgestockt, so dass insgesamt netto etwa 70% des bisherigen Gehalts herauskommen dürfte. Die Rentenbeiträge werden sogar bis zu 95% der aktuellen Beiträge aufgestockt. Bei der Rentenversicherung sammelt man also fast genauso viele Entgeltpunkte für die zukünftige Rente, wie wenn man normal weiterarbeiten würde.
Wenn der Antrag durchgeht mit meinen Wunschterminen, ist der Ablauf wie folgt:
- Beginn der ATZ am 1.5.2017 (aktive Phase)
Ich arbeite wie jetzt 25 Stunden / Woche und erhalte dafür weniger Geld. - Halbzeit am 1.4.2019 (Beginn der passiven Phase)
Ich arbeite nicht mehr, beziehe aber weiterhin mein Gehalt. - Ende der ATZ am 28.2.2021
- Beginn des Rentnerdaseins am 1.3.2021
Falls der Antrag ganz abgelehnt wird, arbeite ich bis zum frühestmöglichen Rentenbeginn am 1.3.2021 weiter. Den frühen Rentenbeginn habe ich meinem Schwerbehindertenstatus zu verdanken, und der Bereitschaft, Abschläge in Höhe von 10,8% des Rentenbetrags in Kauf zu nehmen. Ohne Abschläge wäre mein Rentenbeginn am 1.3.2024, ohne Schwerbehinderung sogar erst am 1.3.2026. (Kenner der deutschen Rentenregelung können jetzt meinen Geburtstag auf einen Monat genau ausrechnen.)
Nach dem obigen Plan hätte ich also im Vergleich zu einem „normalen“ Rentner des gleichen Jahrgangs fast 7 Jahre mehr Zeit, meinen Stapel ungelesener Bücher und ungesehener DVDs abzuarbeiten.
Happy End im Papierkrieg
Ich habe schon mehrfach hier über meine langjährigen Beziehungen zur Luxemburger Rentenversicherung berichtet. Im Dezember 2013 bin ich gebeten worden, meine Kontodaten mitzuteilen. Danach – Funkstille. Als nächstes wurde ich im Sommer 2015 zu einem Kontrollarzt geschickt. Dann habe ich im Frühjahr 2016 nochmal zu einem anderen Kontrollarzt gehen dürfen.
Bei der Rückkehr aus meinem Urlaub fand ich einen Brief vor, in dem ich aufgefordert wurde, eine Bescheinigung über mein Bruttogehalt des Jahres 2015 einzusenden.
An diesem Dienstag habe ich in meinem Kontoauszug eine beträchtliche Summe entdeckt, mit dem Vermerk ‚Rentennachzahlung 1.12.2012 bis 1.7.2016(!).
Heute erhielt ich schließlich per Einschreiben den dazu passenden Bescheid. Was lange gewährt hat, wurde endlich gut: Ich erhalte nicht nur eine Erwerbsminderungsrente für die Zeit, in der auch die deutsche RV gezahlt hat, sondern auf unbegrenzte Zeit. Der monatliche Betrag ist zwar nicht allzu groß, das ist jedoch verständlich, da ich nur 18 Monatsbeiträge in Luxemburg geleistet habe.
Jetzt bin ich noch gespannt auf eventuelle Neuberechnungen und Rückforderungen, wenn ich die gewünschte Bescheinigung einreiche, da 2015 das erste Jahr war, wo ich wieder das ganze Jahr über gearbeitet habe (allerdings in Teilzeit mit erst 20, dann 25 Wochenstunden).
Rentner
Gestern habe ich den Bescheid von der Rentenversicherung bekommen, dass ich rückwirkend seit 1.11.12 bis max. 31.7 .15 eine Erwerbsminderungsrente erhalte. Die monatliche Auszahlung beginnt aber erst im Februar 2014. Die bis dahin aufgelaufenen Zahlungen werden mit den bisherigen Zahlern (Krankenkasse, Arbeitgeber, Arbeitsamt) abgerechnet, so dass ich davon wohl nichts sehen werde.
Zur Erläuterung des Bescheids waren 21 (!) Anhänge beigefügt, die aber auch noch nicht alle Unklarheiten beseitigen konnten. Leider hatte ich meinen persönlichen Termin beim Sozialdienst gerade mal ein paar Stunden vor Erhalt des Schreibens. Ich muss mir also einen neuen Termin geben lassen.
Für die aufmerksamen Leser der 21 Anhänge gibt es zur Belohnung gut versteckt unten rechts im Anhang 20 einen Rentnerausweis zum Selberausschneiden. Ob man damit mehr Vergünstigungen bekommt als mit dem Schwerbehinderten-Ausweis muss sich noch zeigen.