Heute nachmittag habe ich offiziell meinen Antrag auf Altersteilzeit (ATZ) bei unserer Personalabteilung eingereicht, nach einer letzten Beratung beim zuständigen Betriebsratsmitglied. Ob es klappt, erfahre ich erst in ein paar Monaten, denn die Liste der Anwärter ist lang und die Entscheidungsfindung schwierig. Meine Chancen stehen jedoch nicht schlecht – außer wenn die Abteilung ihr Veto einlegt, weil sie mich für unabdingbar hält. Ich darf in nächster Zeit also nicht zu fleißig sein 😉 .
Das Prinzip der ATZ ist wie folgt:
Während der ersten Hälfte der ATZ arbeitet man normal weiter, während der zweiten Hälfte ist man zwar noch angestellt, aber arbeitet 0 Stunden / Woche. Im Durchschnitt hat man also 50% der Arbeitszeit geleistet. Das Gehalt wird während der gesamten Dauer nicht um die Hälfte gekürzt, sondern zusätzlich aufgestockt, so dass insgesamt netto etwa 70% des bisherigen Gehalts herauskommen dürfte. Die Rentenbeiträge werden sogar bis zu 95% der aktuellen Beiträge aufgestockt. Bei der Rentenversicherung sammelt man also fast genauso viele Entgeltpunkte für die zukünftige Rente, wie wenn man normal weiterarbeiten würde.
Wenn der Antrag durchgeht mit meinen Wunschterminen, ist der Ablauf wie folgt:
- Beginn der ATZ am 1.5.2017 (aktive Phase)
Ich arbeite wie jetzt 25 Stunden / Woche und erhalte dafür weniger Geld.
- Halbzeit am 1.4.2019 (Beginn der passiven Phase)
Ich arbeite nicht mehr, beziehe aber weiterhin mein Gehalt.
- Ende der ATZ am 28.2.2021
- Beginn des Rentnerdaseins am 1.3.2021
Falls der Antrag ganz abgelehnt wird, arbeite ich bis zum frühestmöglichen Rentenbeginn am 1.3.2021 weiter. Den frühen Rentenbeginn habe ich meinem Schwerbehindertenstatus zu verdanken, und der Bereitschaft, Abschläge in Höhe von 10,8% des Rentenbetrags in Kauf zu nehmen. Ohne Abschläge wäre mein Rentenbeginn am 1.3.2024, ohne Schwerbehinderung sogar erst am 1.3.2026. (Kenner der deutschen Rentenregelung können jetzt meinen Geburtstag auf einen Monat genau ausrechnen.)
Nach dem obigen Plan hätte ich also im Vergleich zu einem „normalen“ Rentner des gleichen Jahrgangs fast 7 Jahre mehr Zeit, meinen Stapel ungelesener Bücher und ungesehener DVDs abzuarbeiten.
