Krankenversicherung

Als neulich während des US-Wahlkampfs heiß um ObamaCare diskutiert wurde, ist mir  wieder bewusst geworden, wie gut wir es doch hier mit unserem Gesundheitssystem haben. Das System mag seine Schwächen haben, jedoch muss niemand aus Geldmangel auf eine Behandlung verzichten.

Als ich vor fast 30 Jahren nach Deutschland einwanderte, hatte ich gar keine Zeit, mich mit dem deutschen Gesundheitssystem auseinanderzusetzen. Damals musste ich mich noch neben der Eingewöhnung am neuen Arbeitsplatz und am neuen Wohnort um Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bemühen, um Bankverbindung, Mietvertrag, Strom und Wasser, Telefon sowie sogar noch um Einfuhrsteuer für mein mitgebrachtes Auto.

Deshalb erschien es mir selbstverständlich, dass ich als Siemens-Mitarbeiter Mitglied der Siemens-Betriebskrankenkasse werden sollte. Mit den Gegensätzen private/gesetzliche Krankenversicherung war ich gar nicht vertraut. Ein ernsthafter Krankheitsfall schien mir sowieso in weiter Ferne. Jahrelang habe ich mich mit regelmäßigen Zahnarztbesuchen und gelegentlichen Facharztbesuchen (Augen, HNO, …) begnügt.

Einen richtigen Hausarzt habe ich mir erst bei meiner Non-Hodgkin-Erkrankung 2001 zugelegt. Nach der Diagnose beschränkte sich dessen Tätigkeit aber vor allem auf das Ausstellen von Überweisungs- und Einweisungsscheinen für die Ärzte im Krankenhaus.

Nach der Hodgkin-Erkrankung 2012-2014 und deren langer und intensiver Behandlung kann ich eigentlich nur Gutes über meine Krankenkasse berichten. Sie hat mir auch teuere Untersuchungen wie PET-CT anstandslos genehmigt, von meinen sehr kostspieligen Chemotherapien und Stammzelltransplantationen ganz zu schweigen. Nach Ablauf der ersten 6 Krankheitswochen gab es außerdem für weitere 72 Wochen ein monatliches Krankengeld. Insgesamt haben die Kosten sicher ein Vielfaches aller meiner im Lauf der Jahre gezahlten Beiträge betragen, deshalb an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle solidarischen Beitragszahler!

Ich glaube nicht, dass ich als gesetzlich Versicherter irgendwo einen Nachteil gegenüber privatversicherten Patienten hatte. Heute stellt sich für mich die Frage gesetzlich oder privat sowieso nicht mehr, da aufgrund meines Alters und meiner Vorgeschichte eine private Krankenversicherung unbezahlbar wäre. Wer heute vor der Entscheidung steht, kann sich z.B. auf der (nicht-kommerziellen) Seite http://www.kvzentrale.com/ ausführlich über die Vor- und Nachteile beider Varianten informieren.

 

Lebensnachweis

Seit Juni beziehe ich ein monatliches Taschengeld aus Luxemburg (in Form einer Erwerbsminderungsrente in Höhe von 133 €), für das ich mehrmals zum Kontrollarzt musste und dort Formulare ausfüllen lassen musste. Seitdem ist es still geworden im Dialog mit der Rentenkasse.

Zu still, findet die Rentenkasse. Ob ich wohl noch am Leben bin? Zur Klärung dieser auch für mich wichtigen Frage fordert sie jetzt einen Lebensnachweis, auszufüllen vom Bürgermeister, notfalls reicht auch der Stellvertreter. Ich hoffe, der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter oder der Zweite Bürgermeister Josef Schmid können sich die notwendige Zeit nehmen, um meine Lebensfunktionen zu überprüfen.

2016-12-03-09-36-15

Feierabend

Nach dem langen spannenden Showdown der Schach-WM bin ich heute später zur Arbeit gegangen und etwas länger als sonst geblieben. Es hat sich gelohnt, andernfalls hätte ich den schönen Sonnenuntergang auf dem Nachhauseweg in der U-Bahn verpasst.

feierabend

Sonnenuntergang von meinem Bürofenster aus gesehen, im Hintergrund kann man auch noch die Alpen erkennen.