Noch einmal Grenze

Hier gibt es keine Wartezeiten beim Grenzübertritt. So sollte es sein (Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein, wo früher der „Eiserne Vorhang“ mitten durch den Bahnhof ging)!

5. Geburtstag

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Genau heute vor 5 Jahren kam nach einer harten Vorbereitungszeit auf der Isolierstation, wo meine eigenen Stammzellen mit einer Hochdosis-Chemotherapie komplett zerstört wurden und mein Immunsystem heruntergefahren wurde, das ersehnte Päckchen mit den Stammzellen meiner Spenderin an. Diese haben ein paar Wochen gebraucht, um sich im Knochenmark anzusiedeln und ihre Arbeit aufzunehmen, aber seitdem produzieren sie alle meine Blutzellen, und so sind aus meiner Spenderin und mir echte Blutsgeschwister geworden. Anfangs, wo wir noch nichts Genaues voneinander wissen durften, aber schon über langwierige Umwege anonyme Briefe austauschen durften, haben wir uns mangels Namen mit Blutsschwester und Blutsbruder angeredet, und dabei ist es auch bis heute weitgehend geblieben.

Ich freue mich jedenfalls sehr darüber, dass meine Blutsschwester bereit war, allerlei Untersuchungen, Vorbereitungen und einige Tage Krankenhausaufenthalt auf sich zu nehmen, um einem ihr damals völlig Unbekannten zu helfen – und freue mich für mich selbst, dass es nach anfänglichen Problemen so gut gewirkt hat!

Ich hoffe, dass möglichst viele ihrem Beispiel folgen und sich typisieren lassen (s. DKMS), damit für alle, die auf eine Stammzellenspende angewiesen sind,  die Chancen erhöht werden, in der Spenderdatenbank einen Treffer zu landen.

@VillaniCedric bei @ARTEfr/@ARTEde

Cédric Villani, Träger der Fields-Medaille (des „Nobelpreises für Mathematiker“), wie immer extravagant gekleidet, schafft es, eine Halle mit einem Vortrag über Mathematik zu unterhalten. Wer die Sendung über die erstaunlichen mathematischen Fähigkeiten der Fledermäuse verpasst hat, kann sie hier noch anschauen (frz. mit dt. Untertiteln)!

Die Wartezeit an der Grenze beträgt …

Immer wenn ich diesen Satz in den Verkehrsmeldungen des Bayerischen Rundfunks höre, fühle ich mich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt. Wieso hört man da keine Beschwerden vom ADAC, der sich doch sonst so vehement für die freie Fahrt für freie Bürger einsetzt?

Wieviele österreichische Republikflüchtlinge müssen eigentlich da abgewehrt werden? Die afrikanischen oder syrischen Flüchtlinge, die schon einen langen und beschwerlichen Weg hinter sich haben, werden auch so einen Weg über die deutsch-österreichische Grenze finden – es muss ja nicht gerade der Grenzübergang an der A8 oder A93 sein. Daran werden sie weder die neuen Söderschen Grenzpolizisten noch die Seehoferschen Ankerzentren hindern. Die CSU könnte sich allerdings auch ein bleibendes Denkmal (der Schande) setzen, indem sie die gesamte Grenze mit einer schönen Mauer über alle Bergkämme hinweg baut, noch bevor Trump seine zu Mexiko überhaupt finanziert bekommen hat. Dann müsste sie aber konsequenterweise die Grenzen zwischen Bayern und den angrenzenden Bundesländern genauso sichern, denn sonst könnten die Flüchtlinge ja in ihren Schlauchbooten über den Bodensee und Baden-Württemberg in das gelobte Land Bayern einsickern.

Als Luxemburger weiß ich die Vorzüge des kontrolllosen Grenzverkehrs im Schengenraum zu schätzen, schließlich ist man in Luxemburg nirgends weiter als 30 km von der nächsten Grenze entfernt. An der deutsch-luxemburgischen Grenze gibt es übrigens eine sinnvolle Verwendung der ehemaligen Zollhäuschen (auf der deutschen Seite am Grenzübergang Remich/Nennig): rechts ein „Grenz-Markt“, links ein „Grenz-Kebap“:

grenz-kebap

Quelle: https://flic.kr/p/yiawn

 

Radlnacht München

Zusammen mit ca 16.000 anderen bin ich gestern Abend bei der Münchner Radlnacht mitgefahren. Der Start wurde pünktlich um 20:30 am Königsplatz angezählt, allerdings bin ich erst gegen 20:15 Uhr angekommen und habe es gar nicht bis auf den Platz geschafft, ich stand kurz hinter dem Karolinenplatz vor dem NS-Dokumentationszentrum. Erst gegen 21:00 Uhr setzte sich dann auch bei uns der Fahrradkorso in Bewegung, anfangs nur schrittweise bis wir endlich den Königsplatz hinter uns gelassen hatten. Unterwegs gab es dann noch ein paar Stops – einmal, weil ein Flixbus sich wohl nicht an die Absperrungen gehalten hatte und dann wenden musste, dann an Engstellen vor der Hackerbrücke und der Tiergartenbrücke, sowie zum Durchlassen einer Feiertram und Notdiensten.

Es war ein Erlebnis, mit so vielen Radfahrern die Straßen zu erobern, die sonst (fast ausschließlich) den Autofahrern vorbehalten sind. Das Wetter war so gut wie die Stimmung. Am Straßenrand standen an mehreren Stellen Kinder, die mit den Radfahrern High-Fives ausgetauscht haben, viele Kinder waren auch selbst mit ihren Eltern dabei, als Selbstfahrer oder Mitfahrer.

Gerne wieder (und öfter!).