Ich wage es schon mal, eine Bilanz zu ziehen, obwohl die letzten Minuten der 6 Stunden ATG-Gabe noch laufen und es theoretisch auch noch bei der Nachspülung zu Reaktionen kommen kann.
Der Angriff auf die T-Zellen ist ohne nennenswerte Gegenwehr über die Bühne gegangen.
Angekündigt hatte man mir eine große Auswahl von Möglichkeiten: Fieber, Schüttelfrost, Bauch- oder Kopfschmerzen, … Ich habe mich nach etwa 2 Stunden Bedenkzeit für mäßig starke Kopfschmerzen entschieden, die aber über eine Schmerzmittelinfusion schnell unter Kontrolle waren. Im Endeffekt bin ich jetzt nur müde, und werde wegen der Cortison-Zugaben trotzdem wenig schlafen. Macht aber nichts, es hätte unangenehmer werden können.
Morgen und übermorgen wird die ATG-Dosis verdoppelt und verdreifacht, die Reaktionen darauf sollen aber milder sein, weil die meisten T-Zellen schon heute die Waffen gestreckt haben.
Vor dem Start durfte ich noch an einem klassischen physikalischen Experiment mitwirken: mein Venendruck wurde nicht elektronisch durch einen Drucksensor bestimmt, sondern mit einer exakt ausgerichteten Wassersäule. Eine gute Beschreibung dazu habe ich im Pflegewiki gefunden. Meine Zentralvene hat 9 cm Wasser in der Säule gehalten und liegt damit im guten Mittelfeld.
Hier seht ihr das High-Tech-Gerät.
Das Blaue ist ein ausklappbarer Stab zur Höhenausrichtung, die Wassersäule ist in der Skala verborgen.
Das geht doch gut los und genau so soll es auch weiter gehen ! Ich drücke die Daumen. Wozu braucht man diese Druckmessung ?
Es ging wohl nur darum, festzustellen, ob genügend Flüssigkeit in meinen Venen ist (Einfluss auf die Dosierung).
Liesen dain Blog mat, du schreiws ganz gudd, kinns och roueg e Buch schreiwen 🙂
Drecken d’Daumen, dass et weider sou gudd geet.