Japan-Urlaub

Seit Donnerstag bin ich zurück aus Japan, und langsam gewöhne ich mich wieder an die MEZ und an das deutsche Novemberwetter.

Japan ist auf jeden Fall eine Reise wert – und wenn es nicht so weit wäre, gerne auch öfter. Wir haben jeden Tag gestaunt: über die Traditionen, die Religionen, die Japaner, ihre Höflichkeit (und mangelnde Englischkenntnisse), die traditionelle Kleidung, die extreme Sauberkeit, die perfekte Organisation, die Automaten für jeden Bedarf, die Yukatas in den Hotels, den entspannten Verkehr, die Hightech-Toiletten und Duschen, das leckere Essen (und die vielfältigen Arten, es zu bestellen – am Automaten vor der Tür oder am Tablet am Tisch mit Schnellzulieferung per Wägelchen auf Schienen), das sündhaft teure Obst, den Sake,  den Reisschnaps Shōchū und vieles anderes mehr.

Meine rudimentären Japanisch-Kenntnisse haben mir zwar erlaubt, manche Schriftzeichen zu entziffern, bei der gesprochenen Sprache musste ich jedoch passen. Die Japaner sprechen dermaßen schnell, dass ich nur die häufigen ください (kudasai – bitte), ありがとございます (arigato gozaimas – vielen Dank) und die Stockwerkansagen im Fahrstuhl 5階 (gokai – fünfter Stock, nach unserer Rechnung der 4.) verstehen konnte. Ich bemühe mich jedoch weiter, meine Japanischkenntnisse zu verbessern.

Meine vielen Fotos (knapp unter 800) könnt ihr in 9 Alben unter https://www.flickr.com/photos/troterbatti/albums anschauen.

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Zuverlässigkeit der Bahn

Um zur Hochzeit meiner Blutsschwester zu gelangen, wollte ich mal wieder von meiner Bahncard profitieren und habe also eine Fahrt von München nach Karlsruhe gebucht. Im Prinzip eine einfache Sache, da es auf dieser Strecke eine Direktverbindung gibt. Vor ein paar Tagen habe ich dann noch von der Bahn angeboten bekommen, für rund 20 € in die 1. Klasse zu wechseln. Glücklicherweise habe ich zugegriffen.

Am Hbf München hieß es, dass 2 Wagen wegen Ausfalls der Klimaanlage gesperrt seien (darunter der, in dem ich ursprünglich reserviert hatte) und ein dritter Wagen nur belüftet, aber nicht gekühlt würde. Nun gut, ich hatte ja meinen Platz in der 1. Klasse. So langsam stieg allerdings auch bei uns die Temperatur an, ebenso wie unsere Verspätung. In Stuttgart stand unser Zug eine Weile rum, bis dann die Durchsage kam, er würde nicht weiterfahren. Wir sollten alle aussteigen und am Gleis gegenüber den TGV Richtung Paris nehmen.

Dort waren wir allerdings auch nicht wirklich willkommen. Kaum hatte ich mich hingesetzt, als eine Ansage kam, der Zug sei überfüllt und würde so nicht losfahren. Außerdem müsste Wagen 22 komplett geräumt werden wegen Ausfalls der Klimaanlage. Alle ohne Reservierung sollten bitte aussteigen und sich im Bahnhof einen Gutschein abholen. Da in meinem Wagen keine Überfüllung zu sehen war, bin ich sitzengeblieben und irgendwann fuhr der Zug tatsächlich los, mit 65 Minuten Verspätung auf seinen Fahrplan.

Der nächste Halt ist Karlsruhe, jetzt sollte also nichts mehr dazwischenkommen.

Früher hat die Bahn mal mit dem Spruch geworben: Alle reden vom Wetter, wir nicht…

おはよう。(ohayô) – Guten Morgen

Lesen kann ich die Überschrift noch nicht, da wir gestern in der ersten Japanischlektion erst 7 Hiragana-Silbenzeichen gelernt haben (a, i, u, e, o, wa, n). Der gestern gelernte Wortschatz reicht auch noch nicht aus, um fließend auf nihon-go zu schreiben, deswegen bleibe ich doch lieber beim gewohnten doitsu-go.

Drei Lektionen des 1. Bandes eines Anfängerkurses in 11 x 2 Stunden durchzunehmen, hört sich erstmal wenig sportlich an, doch der erste Termin mit der Dozentin Hiroko-san hat gezeigt, dass man in 2 Stunden viel durchnehmen kann. Wir waren 13 Teilnehmer aller Altersgruppen und Interessen (Urlaub, Schule, Studium, Beruf, Neugier) und haben fleißig geübt, uns zu begrüßen und vorzustellen. Hausaufgaben gibt es auch noch bis nächsten Mittwoch zu erledigen.

Meine Motivation ist, mich auf den Japan-Urlaub im Herbst etwas einzustimmen und als Ruheständler geistig fit zu bleiben.

5. Geburtstag

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Genau heute vor 5 Jahren kam nach einer harten Vorbereitungszeit auf der Isolierstation, wo meine eigenen Stammzellen mit einer Hochdosis-Chemotherapie komplett zerstört wurden und mein Immunsystem heruntergefahren wurde, das ersehnte Päckchen mit den Stammzellen meiner Spenderin an. Diese haben ein paar Wochen gebraucht, um sich im Knochenmark anzusiedeln und ihre Arbeit aufzunehmen, aber seitdem produzieren sie alle meine Blutzellen, und so sind aus meiner Spenderin und mir echte Blutsgeschwister geworden. Anfangs, wo wir noch nichts Genaues voneinander wissen durften, aber schon über langwierige Umwege anonyme Briefe austauschen durften, haben wir uns mangels Namen mit Blutsschwester und Blutsbruder angeredet, und dabei ist es auch bis heute weitgehend geblieben.

Ich freue mich jedenfalls sehr darüber, dass meine Blutsschwester bereit war, allerlei Untersuchungen, Vorbereitungen und einige Tage Krankenhausaufenthalt auf sich zu nehmen, um einem ihr damals völlig Unbekannten zu helfen – und freue mich für mich selbst, dass es nach anfänglichen Problemen so gut gewirkt hat!

Ich hoffe, dass möglichst viele ihrem Beispiel folgen und sich typisieren lassen (s. DKMS), damit für alle, die auf eine Stammzellenspende angewiesen sind,  die Chancen erhöht werden, in der Spenderdatenbank einen Treffer zu landen.

Erste Vorbereitungen auf den Ruhestand

Der Ruhestand naht (noch 163 Arbeitstage oder 288 Kalendertage), deswegen habe ich mir heute schon mal für spätere Ausflüge ein schönes Faltrad „zum Mitnehmen“ zugelegt. Anfangs ist es ein etwas ungewohntes Fahrgefühl, weil man kein Rad vor sich sieht. Aber man gewöhnt sich schnell daran, und mit 8 Gängen fährt es sich sehr angenehm.

Übrigens: Das schwarze Ding auf der Querstange ist kein Akku, sondern ein zum Faltrad passendes Faltschloss.

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110+ Jahre

Zur Erklärung der Anspielung auf die 110+ Jahre im Kommentar meiner Blutsschwester zum vorherigen Beitrag:

Ich habe heute Abend zufällig auf 3sat die Sendung „Uralt und Blut-jung“  von Ingolf Baur gesehen, in der u.a. ein kalifornischer Forscher seine Ergebnisse zum Altern bei Mäusen vorgestellt hat. Demnach werden alte Mäuse wieder jünger, wenn man ihnen Bluttransfusionen von jungen Mäusen verabreicht. Die Forscher sind sogar soweit gegangen, den Blutkreislauf einer alten und einer jungen Maus miteinander zu koppeln (s. auch Artikel dazu auf der oben verlinkten Seite).

Da mein Blut nicht nur mit jüngerem Blut vermischt worden ist, sondern sogar komplett durch das jüngere Blut meiner Blutsschwester ersetzt worden ist und auch weiterhin von den jungen Stammzellen produziert wird, hätte ich nach dieser Theorie also gute Chancen, 110 Jahre alt zu werden und mich dabei wie ein 80-jähriger zu fühlen.

Ich habe den Autor des Films angeschrieben und bin gespannt auf seine Reaktion.

mausGeorge Shuklin, CC BY-SA 1.0

 

Letzte Nachsorge

Ganz überraschend habe ich heute beim Nachsorgetermin erfahren, dass dies 5 Jahre nach der Stammzellentransplantation meine letzte Nachsorge war. Es ist nun lediglich noch ein letztes Abschluss-CT im September geplant, um ganz sicher zu gehen, dass jetzt alles sauber ist.

Zum Abschied gab es noch ein schönes Blutbild und auch sonst perfekte Ergebnisse. Natürlich danke ich dafür auch meiner lieben Blutsschwester, deren Stammzellen alle diese Blutbestandteile für mich produzieren.

Beruflicher Aufstieg

Gestern sind wir von der 7. in die 17. Etage umgezogen und ich genieße jetzt einen wunderbaren Ausblick über München bis zur Alpenkette – wenn die Luft mal klarer wird, da muss ich wohl den nächsten Föhn abwarten. Im herangezoomten Bild ist in der Mitte die Frauenkirche zu sehen, die von meinem bisherigen Arbeitsplatz durch das hässliche graue Gebäude davor verdeckt wurde. Rechts daneben ist der hohe Kamin des Heizkraftwerks Süd zu bewundern.

Leider ist der Aufstieg nur provisorisch. Sobald die unteren Etagen fertig umgebaut sind, ist es vorbei mit dem Panoramablick. Dann steigen wir ab in die 3. Etage und sehen nur noch den Mittleren Ring und die Auffahrt zur A9.

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Nichts zu berichten

Gar nichts erlebt. Auch schön.

Wolfgang Amadeus Mozart, Tagebucheintrag vom 13. 7. 1770

So geht’s mir auch manchmal, speziell wenn ich darauf angesprochen werde, dass ich schon lange nichts mehr in meinem Blog berichtet habe. Ich betrachte das jedoch wie mein Blogautor-Kollege W.A.M. als positiv, vor allem im Vergleich zu dem, was ich vor rund 5 Jahren hier alles zu berichten hatte.

Planet Wissen

In der aktuellen Ausgabe von Planet Wissen geht es u.a. um die neue Immuntherapie gegen Krebs. Expertin in der Sendung ist Frau Prof. Dr. Krackhardt vom Klinikum rechts der Isar, die mich von Januar bis März 2012 am Anfang meiner Hodgkin-Karriere in der Diagnose- und Voruntersuchungsphase bis zur Therapiefestlegung betreut hat. Beruhigend zu wissen, dass es immer neue Therapiemöglichkeiten gibt – vor allem wenn man wie ich schon alle „konventionellen“ Therapien durchprobiert hat.

Die Sendetermine sind je nach Sender unterschiedlich (z.B. ARD Alpha heute 21:45 Uhr), die Sendung ist auch online zu sehen (s. Link oben).