D+28: Beginn 6. Woche

Heute beginnt zwar die 6. Woche meines Aufenthalts hier, ich werde sie jedoch nicht komplett hier verbringen, da sich meine Entlassung immer konkreter abzeichnet. Ab morgen wird die intravenöse Ernährung wieder komplett abgestellt, die Medikamenteneinnahme erfolgt jetzt auch auf oralem Wege. Die Lieferung der zu Hause benötigten Medikamente an meine Stammapotheke wird ebenfalls schon angestoßen.

D+27: Knochenmarkspunktion, Klinikclowninnen

Heute habe ich die noch ausstehende unangenehme Knochenmarkspunktion gleich hinter mich gebracht. Dank Narkose habe ich von dem Wühlen im Knochen aber nichts mitbekommen.

Nach 2 Wochen war auch wieder ein Klinikclown-Besuch angesagt, diesmal von 2 Clowninnen. Da ich hoffe, den nächsten Besuchstermin nicht mehr hier zu erleben, bedanke ich mich noch einmal für die aufmunternden (und sicher oft nicht einfachen) Besuche. Ihr macht einen tollen Job!

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Schließlich sei auch mal das Essen hier dokumentiert, das vom Stationspersonal extra von den hässlichen grauen Tabletts aus der Küche auf freundlichere und sauberere bunte Tabletts umgestellt wird. Das schaut doch gleich appetitlicher aus!

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D+26: Licht am Ende des Tunnels

Heute sind mir erstmals konkrete Entlassungstermine aus dem Krankenhaus in Aussicht gestellt worden. Donnerstag oder Freitag könnte es so weit sein, vorausgesetzt, ich kann bis dahin genügend über den normalen Weg essen.

Die Blutwerte steigen seit einigen Tagen auch ohne Transfusionen an. Die Kondition verbessert sich ebenfalls.

Heute gab es zur Unterstützung den Antikörper Rituximab, deshalb hänge ich gerade wieder am Überwachungsmonitor.

Ferner soll im Lauf der Woche noch eine Knochenmarkspunktion durchgeführt werden, um zu dokumentieren, dass auch wirklich die gespendeten Stammzellen für den Aufbau des Blutbilds gesorgt haben. Auf Wunsch passiert das unter Narkose.

D+25: weiter aufwärts

Auch heute bin ich ohne weitere unterstützenden Medikamente oder Transfusionen mit meinen Werten im akzeptablen Bereich geblieben. Das selbständige Essen hat sich noch einmal leicht verbessert, obwohl ich immer noch keine komplette Mittagsportion geschafft habe. Immerhin habe ich zum Frühstück einen halben Sonntagshefezopf vertilgen können.

Dafür gab’s relativ deutliche Trainingsfortschritte sowohl auf dem Hometrainer (15 Minuten am Stück) als auch am Lungen-Coach, wo ich immer öfter wieder die 2l-Marke erreiche.

Meinen Blähbauch bin ich noch nicht los – vielleicht sollte man doch demnächst mal einen Schwangerschaftstest durchführen 😉 .

D+24: Besserung

Heute kann ich mal wieder ein paar gute Nachrichten verkünden.

– Trotz Cortison hat’s mit dem Schlaf ganz gut geklappt.

– Beim Mittagessen habe ich ein paar Bissen mehr geschafft als sonst, und das ohne Magenrebellion. Zum Abendessen konnte ich sogar eine ganze Portion Karottensuppe essen.

– Die Kondition auf dem Hometrainer wird auch besser. Es reicht noch nicht für die Tour de France, trotz gelegentlichem Blutdopings, aber 10 Minuten sind auch schon nicht schlecht.

– Meine Werte waren ebenfalls alle im gelbgrünen Bereich, sodass heute keine Transfusionen oder zusätzlichen Medikamente nötig waren.

D+23: einige Neuerungen

Heute wurde einiges umgestellt:

– Ich bekomme wieder zusätzlich intravenöse Ernährung.

– Es gab eine Portion Cortison, so dass ich wahrscheinlich heute nacht etwas weniger gut schlafen werde.

– Ich habe zwei Päckchen Blutplasma erhalten. Diese sollen die Gefäßinnenwände glätten und die Bildung (oder das Überleben) der Thrombozyten und Erythrozyten begünstigen.

– Schließlich gibt es noch ein Medikament gegen meinen aufgeblähten Bauch.

D+22: Muskelabbau

Es ist unwahrscheinlich, wie schnell man bei so einem Krankenhausaufenthalt Kräfte abbaut. Nach der kleinsten Anstrengung muss ich mich zum Ausruhen hinsetzen oder -legen. So langsam versteh ich, wie sich 80-jährige fühlen.

Ansonsten nichts Neues, außer dass jetzt wenigstens der Durchfall unter Kontrolle ist.

D+21: 5. Woche angebrochen

Jetzt bin ich genau seit 4 Wochen hier, und ich warte immer noch auf das Abklingen einiger lästiger Begleiterscheinungen.

– Schleimhäute werden langsam besser
– Schlaf war letzte Nacht auch akzeptabel
– Appetit ist noch nicht angesprungen
– 2l täglich trinken fällt mir auch noch schwer.

Immerhin ist bei der Neuverkabelung heute ein Doppelschlauch weggefallen, so dass die lange Leine zwar nicht länger, aber etwas dünner geworden ist.

D+20: Ausflug, Essen

Heute durfte ich meinen zweiten Ausflug an die frische Luft machen. Ich habe es zwar ein paar Meter weiter geschafft als gestern, es war aber immer noch anstrengend, vor allem wegen der doch einengenden Mundschutzmaske.

Mittlerweile laufen schon ein paar Medikamente weniger über den Katheter ein. Vor allem aber gibt es keine intravenöse Ernährung mehr, so dass der Hunger mich zum normalen Essen anspornen soll. Bei dem angebotenen Speiseplan fällt das aber auch nicht immer leicht.

D+19: Strenge Isolation aufgehoben

Heute waren die Leukozyten bei über 2, während die Thrombozyten nochmal aufgefüllt werden mussten.

Das Wichtigste ist jedoch: die strenge Isolation ist jetzt aufgehoben,d.h.
– die grünen Kittel für Personal und Besucher sind abgeschafft, es reicht ein Mundschutz,
– ich darf mein Zimmer für kleine Ausflüge innerhalb des Klinikgeländes verlassen, allerdings muss ich mich dafür vorher und nachher komplett umziehen und einen speziellen Mundschutz tragen. Hier zum Beweis ein Foto eines Innenhofes:

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Allerdings habe ich dabei gemerkt, wie schnell man ermüdet. Ich bin also jetzt zusätzlich motiviert für die Physiotherapie.